Stallgebäude

 

Wir, Martin Hansen und Marieken Verheyen, sind ein Künstlerpaar aus Amsterdam. Im Jahr 2012 haben wir unser Leben umgekrempelt und sind in die Uckermark gezogen. Hier haben wir den ehemaligen Pfarrhof gekauft. Es ist ein Dreiseitenhof, bestehend aus einem Wohnhaus, einer Scheune und zwei Stallgebäuden. In den letzten drei Jahren ist daraus der Re:hof Rutenberg entstanden. Wir haben uns damit einen Traum verwirklicht und mit wenig Geld, aber viel Herzblut, unserem kreativen Potential und ästhetischer Erfahrung einen ungewöhnlichen Ferienort geschaffen.

Es war kein einfacher Spaziergang, wie man sich vorstellen kann. Seit langem war nichts mehr an den Gebäuden getan worden. Das Dach der Scheune drohte einzustürzen, der Garten war total verwildert, Wasser und Stromleitungen waren nicht vorhanden oder mussten komplett erneuert werden. Die meisten Freunde erklärten uns für verrückt, aber wir waren verliebt und konnten nicht anders als hinter den ruinösen Gebäuden und der Unkrautwildnis einen wunderschönen Ferienort zu sehen. Da unser Garten im Außenbereich liegt und an ein Naturschutzgebiet grenzt, mussten wir, um dort Ferienhäuser bauen zu dürfen, eine Veränderung des Bebauungsplanes erreichen. Nach anderthalb Jahren hatten wir mit der bereitwilligen Unterstützung der Gemeinde Lychen dies bürokratische Monster bezwungen.

Langfristig wollen wir so weit wie möglich selbstversorgend und energieunabhängig werden. Zuerst haben wir ein Pflanzenklärbeet gebaut, in dem unser Abwasser zu Frischwasser umgewandelt wird. Damit gießen wir unsere Pflanzen. Sonnenkollektoren erwärmen das Duschwasser und eine Photovoltaikanlage oder ähnliches installiert. Beim Bauen haben wir darauf geachtet, umweltfreundlich und baubiologisch sinnvoll zu bauen, um ein gesundes Raumklima in unseren Ferienwohnungen zu erreichen. Das Re: im Rehof steht unter anderem auch für Recycling. Wir haben daraus einen Sport gemacht, um so gut wie nichts wegzuwerfen und aus sogenanntem Abfall wieder etwas Neues zu machen.

Auf der Basis unseres Konzeptes und erster Entwürfe ist eine fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Architekten Peter Grundmann entstanden. Mit seiner unkonventionellen Auffassung von Architektur und Bauen hat er unsere Ideen zugespitzt und einige sehr essentielle Eingriffe vorgeschlagen wie z.B. das große Fenster im Treppenhaus im Stallgebäude. Er hat auch eines der Ferienhäuser entworfen (Prunus), die anderen zwei und die Sauna haben wir selbst konzipiert.

Der Re:hof wurde in drei Jahren umgebaut. Viel Menschen haben dazu ein Steinchen beigetragen. Die großen Aufgaben haben verschiedene Baufirmen übernommen, den noch größeren Rest haben wir selbst erledigt. Dabei hatten wir großartige Unterstützung von vielen helfenden Händen und Freiwilligen aus der ganzen Welt, die einige Tage oder Monate bei uns blieben und sich mit ihrer Arbeitskraft, Kenntnissen und Engagement eingebracht haben. Dafür an dieser Stelle nochmal unseren herzlichen Dank.

rehof rutenberg umbau